Die diesjährige erste Vertreterversammlung am 06. Juni 2022 fand das erste Mal seit 2020 wieder in den mittlerweile sanierten Räumen des Hauses der Architekten statt, in Kombination mit 3 Impulsvorträgen als Abschluss der VV und dem sogenannten Ehrenamtsabend.
Vor dem Hintergrund der Größe der beiden Veranstaltungen überraschte es, dass trotz Corona-Pandemie beide als Präsenzveranstaltungen angesetzt waren und für die Teilnehmer keine Masken- und auch keine Testpflicht vorgeschrieben war.
Bei der VV waren 43 von 65 Vertreter*innen anwesend. Somit war die VV beschlussfähig und konnte durchgeführt werden.
Themen der VV waren u.a. der Jahresabschluss 2021, die Sanierung des Hauses, Berichte aus den Foren der AKH und die eingebrachten Anträge des BDA zum Thema Änderung Berufspraxis-Verordnung, Leistungswettbewerb und Preisgleitklausel.
Nach Präsentation des Jahresabschlusses 2021 und der Entlastung des Vorstandes für das Haushaltsjahr 2021(einstimmig, ohne Enthaltung) kam es bei der Vorstellung des aktuellen Status der Haussanierung durch Schatzmeister Exler zu Nachfragen. So verwunderte u.a. die Aussage von Herrn Exler, dass er nicht wisse, ob die aktuellen Zahlen bei der Schlussrechnung noch Bestand haben werden. Dies liess die Vermutung aufkommen, dass das gesetzte Budget erneut überschritten werden würde.
Auf Nachfrage von Frau Gräf (FoN) zum Thema Nachhaltigkeit bei der Sanierung und konkreter energetischer Verbesserung wurden von der stellvertretenden Geschäftsführerin Frau Peters folgende Punkte angeführt:
– Austausch der Fenster
– Außenliegender Sonnenschutz (Umsetzung auch zur Hebung des Komforts)
– Einbau einer neuen Heizungsanlage
– Brennstoffzelle für Eigenstromversorgung (noch nicht fertig gestellt)
Aus Sicht der FoN sind dies gute Ansätze, aber ob diese Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit ausreichend sind – auch vor dem Hintergrund der Gesamtsanierungskosten in Höhe von ca. 13 Reihenhäusern –, bleibt zu diskutieren.
So hatte doch die FoN bereits in der Dezember-VV 2020 auf die Vorbildfunktion der AKH in Sachen vorbildlicher Sanierung und dem möglichen Imageschaden bei Nichteinhaltung hingewiesen.
Im Anschluss folgte eine kurze Berichterstattung aus den Foren zum Stand der Aktivitäten. Hierbei wurde von Herr Staubach (VFA) angeregt, die Kommunikation aus den Foren heraus an die Mitglieder zu intensivieren.
Die 3 Anträge des BDA wurden wie folgt behandelt:
Der 1. Antrag zur Berufspraxis-Verordnung zielte darauf ab, die BVO dahingehend zu ändern, dass für die Zugangsberechtigung zur AKH nicht zwingend Tätigkeiten in allen Leistungsphasen von den Antragsstellern erbracht werden müssen.
Die FoN (Frau Gräf) hatte hierzu einen Alternativantrag eingereicht, der forderte, die Baustellenpraxis unbedingt zu erhalten, da diese sechsmonatige Praxiszeit den einzigen Praxisbezug darstellt, den ein Antragsteller verbindlich erbringen muss. Erfreulich war, dass sich im Zuge der Diskussion herausstellte, dass die Baustellenpraxis zahlreichen Vertretern sowie auch dem Vertreter der freiwilligen Mitglieder, Herrn Dahinten, wichtig ist. Dies führte letztendlich zum spontan eingebrachten Antrag von Herrn Jourdan (BDA), die Berufspraxis-VO doch nicht zu ändern und sie so zu belassen wie sie ist. Dieser Antrag erhielt überraschenderweise eine Mehrheit.
Interessant ist die Tatsache, dass der BDA – als Antragsteller – nicht geschlossen hinter seinem ursprünglichen eigenen Antrag stand.
Der 2. Antrag zum Leistungswettbewerb erhielt volle Zustimmung und wurde somit angenommen. Es wurde beschlossen, die BAK aufzufordern, ein Rechtsgutachten mit dem Ziel der Findung einer positiven Definition des Begriffs Leistungswettbewerb in Bezug auf VGV-Verfahren zu beauftragen.
Der 3. Antrag zur Preisgleitklausel als Inflationsausgleich wurde nach Zustimmung des Antragstellers, Herrn Greiner (BDA), als Auftrag an den Vorstand und die Geschäftsstelle zu Protokoll gegeben mit dem Ziel, die Klausel nicht in die HOAI, sondern in die Architekten-Verträge zu übernehmen. Eine Abstimmung entfiel.
Die nachfolgenden Impulsvorträge mit Diskussion und der sich anschließende Ehrenamtsabend fand in entspannter Atmosphäre statt und diente dem Austausch, dem Netzwerken und Knüpfen von Kontakten untereinander.